Spätabendlicher Besuch erwies sich als großer Glücksfall für „Humpi“


 

Manchmal passieren Dinge, die kaum Anlass zur Hoffnung geben. So war es auch bei einem jungen Kater aus Tettenborn.

 

Vermutlich schon mehrere Tage muss sich das schwer verletzte Tier herumgeschleppt haben. Ein Beinchen schleifte er nach, im Körper hatte sich bereits eine Infektion ausgebreitet. So fand ihn der Vereinsvertreter des Tierschutzvereines, Jochen Wedekind, vor.

 

Der Kater war nämlich in ein Haus in der Mackenroder Straße durch eine offene Balkontür gegangen und hatte sich im Gebäude versteckt. Die Bewohner informierten den Tierschutz. Unverzüglich wurde das hübsche Tier von Jochen Wedekind abgeholt und einer Tierärztin übergeben.

 

Die Veterinärmedizinerin gab sich alle Mühe, das Bein zu retten. Wundspülungen und Antibiose halfen jedoch leider nicht. Die Wunde hätte im frischen Zustand wahrscheinlich gut behandelt werden können. Die Verletzungen, die sowohl aus einem Verkehrsunfall als auch aus starker Misshandlung resultiert haben könnten, waren umfangreich. Das rechte Hinterbeinchen massiv geschwollen, im Fußbereich die Haut aufgeplatzt bis auf den Knochen und auch an einer Vorderpfote fand sich eine schwierigere Verletzung. Um den jungen Kater zu retten, blieb letztlich nur die Amputation des Hinterbeins.

 

Mehrere Wochen blieb das Katerchen in der Tierarztpraxis und wurde dort behandelt und versorgt. Er erholte sich sehr gut.

 

Eines Abends stand eine Frau mit ihrem Sohn vor dem Wohnhaus von Familie Wedekind. Sie riefen an, dass sie vor der Tür seien. Als die Personen sich namentlich zu erkennen gaben, stellte sich heraus, dass die Mutter bereits vor zehn Jahren zwei Katzen beim Tierschutzverein Bad Sachsa adoptiert hatte. Beiden Tieren geht es gut, was natürlich Besitzer und Verein freut. Nun wollte man gern eine Katze oder einen Kater für den Sohn. Auch ein Tier mit Handycap würde man gern aufnehmen.

 

Sie erfuhren alles über das amputierte Katerchen, berichteten über ihre eigenen Katzen und man wurde sich schnell einig, da der Vereinsvertreter überzeugt war, das Tier genau den richtigen Menschen zu übergeben.

 

Im neuen Zuhause, in Herzberg, erhielt das hübsche Tier den Namen „Humpi“.

Natürlich nicht diskriminierend, sondern einfach angelehnt an die Besonderheit.

 

Durch Kontakte auch nach der Übergabe, freut man sich beim Verein über das neue Leben des Tieres!

 

Mit viel Liebe und Ideenreichtum umgeben ihn nämlich die Besitzer.

Damit der Kater auch in allen Lebensbereichen bei der Familie sein kann, wurde ihm sogar eine kleine Treppe gebaut, die es ihm möglich macht, nachts mit im Bett zu schlafen. :-)

 

Beim Tierschutzverein ist man sehr froh, dass eine so tolle Familie da ist, die nach den schlimmen Erfahrungen und Verletzungen, und trotz seiner Behinderung, jetzt dafür sorgt, dass „Humpi“ nun so ein wunderbares Katzenleben führen darf!

 

Und natürlich gibt es dafür auch ein Beweisfoto :-).

 

Freundlicher Weise von Humpi`s Familie zur Verfügung gestellt.


Happy End für Lucky

Leider gibt es immer wieder sehr schlimme Fälle, mit denen der Tierschutzverein Bad Sachsa konfrontiert wird. Besonderes Unverständnis herrscht dann, wenn Tiere durch Menschen zu Schaden kommen, und diese Personen sich aus der Verantwortung stehlen. So trug es sich leider auch in Steina zu.

 

Ein junger Kater war angefahren und einfach liegen gelassen worden. Das schwerst verletzte Tier wurde von einem Einwohner des Ortes gefunden, der unseren Verein informierte und das Tier sogar selbst zum Tierarzt brachte. Dafür gebührt dem Helfer natürlich Dank, denn entgegen des Unfallfahrers, half er dem leidenden Katerchen sofort.

 

Anhand der Schwere der Verletzungen war klar, dass das Tier dringend intensive Betreuung und Versorgung benötigte. Die Zusammenarbeit zwischen Verein, Tierarzt und einer ebenfalls schnell benachrichtigten Klinik erwies sich als große Klasse. Die Tiermediziner tauschten sich fachlich aus, sodass entschieden wurde, dass Lucky für einige Tage in der Tierarztpraxis bleiben sollte. Für einen weiteren Transport war der junge Kater einfach nicht stabil genug. Diagnostiziert wurde ein Schädel-Hirn-Trauma sowie Kieferbruch, außerdem hatte Lucky einen schweren Schock erlitten.

 

(Den Namen „Lucky“ gaben ihm die Tierschützer, weil er ohne großes Glück und die Hilfe des Finders qualvoll und unter großen Schmerzen gestorben wäre.)

 

 

Die Behandlung in der Tierarztpraxis zeigt erfreulicher Weise schnell Erfolg. Die Medikamente schlugen an, sodass die starke Kopfschwellung zurück ging. Trotzdem war es ein langer Weg, bis zur vollständigen Genesung. Der Kieferbruch wurde in der Klinik behandelt, Drähte sorgten dafür, dass Knochen und Zähne letztendlich wieder in der richtigen Position waren, um nach der Heilung keine Probleme mehr zu bereiten. Schmerzmittel begleiteten den Weg des Katerchens auch eine geraume Zeit. Anfangs konnte er nicht selbständig fressen, und wurde liebevoll per Hand gefüttert. So, wie die Helfer, kämpfte also auch er tapfer um sein Leben. Nach dem Aufenthalt in der Tierklinik kam er in eine Pflegestelle. Auch hier benötigte er zunächst noch Hilfe beim Fressen, erwies sich aber als dankbarer Patient.  

 

Etliche Behandlungen, wie z. B. das Entfernen der Drähte aus dem Kiefer, sowie aber auch regelmäßige Untersuchungen ließ er problemlos über sich ergehen. Scheinbar war das Vertrauen in Menschen nun recht groß geworden, denn natürlich spürte das hübsche grau-getigerte Tier sicher auch, dass es ihm durch Menschenhilfe besser ging.

 

Die stetige Umsorgung und liebevolle Zuwendung zeigten bald Erfolg. Zusätzlich ein guter Heilungsverlauf und Luckys Appetit verwandelten das ehemals schwer verletzte, zitternde Bündelchen in einen recht stattlichen Kater, zur Freude vieler Menschen. 

 

So, wie es leider noch immer Personen gibt, denen ein leidendes Tier egal ist, gibt es aber erfreulicher Weise auch wirkliche Menschen, die Herz und Mitgefühl haben. Das erfuhr man schnell beim Verein.

Viele Anrufe und Erkundigungen gab es, nach dem Gesundheitszustand des Katerchens, und auch die Spendenbereitschaft war groß.

(Aufgrund der sehr geringen Mitgliedsbeiträge des Tierschutzvereines Bad Sachsa ist dieser generell auf Spenden angewiesen. Behandlungen wie bei Lucky stellen dementsprechend natürlich eine große finanzielle Herausforderung dar, allein, wenn man bedenkt, wie schwer die Verletzungen waren und welche tierärztlichen Versorgungen vorgenommen werden mussten. Die Versorgung und Betreuung in der Pflegestelle erfolgte natürlich ehrenamtlich, so wie generell die gesamte Tierschutzarbeit unseres Vereines.)

 

 

Von seither betont unsere Vorsitzende, Elisabeth Wedekind,: „Tierschutztiere sind keine Tiere zweiter Klasse! Sie verdienen die gleiche Behandlung und bestmögliche Versorgung wie unsere geliebten Haustiere!“. Und da man beim Verein stets nach dem Grundsatz handelt, dass jedes Leben zu schützen und zu erhalten ist, solange dies kein vermeidbares Leiden für das betroffene Tier darstellt (und immer mit dem Gedanken: „Was würde ich für mein heimisches Tier tun?“), werden auch alle Tierschutz- und Fundtiere so behandelt. Und Lucky ist das beste Beispiel dafür, dass es sich lohnt, zu kämpfen!

Heute ist er ein gesunder, ausgeglichener Kater, der die Zuwendungen seiner Pfleger genießt, aber auch in seiner neuen Katzenfamilie in der Pflegestelle Anschluss gefunden hat. 


Adina und ihre Familie

Bion, Effi, Frido, Purzel und Dunja sind Geschwister. Die fünf mittlerweile erwachsenen Kätzchen leben nur, weil aufmerksame, tierliebe Menschen gehandelt haben.

Das Geschehene spielte sich zwar schon vor ein paar Jahren ab, doch wir finden, dass auch diese Geschichte erzählt werden muss.

Für Katzenmama Adina war es wohl der erste Nachwuchs, denn sie war selbst noch sehr jung. Wildlebend fand sie nur eine Möglichkeit, ihre Babys einigermaßen zu schützen. Eine Erdkuhle an einer Hecke schien ein sicheres Versteck. Grundsätzlich war es das wohl auch, bis der Regen kam. Nicht ein kurzer, kleiner Schauer sondern ein heftiger Dauerregen. Stetig floss jetzt Wasser in die Kuhle. Die Katzenmutter schien verzweifelt aber auch hilflos. Was sollte sie tun? Sich selbst retten und die Jungen im Stich lassen? Ihre Babys herausholen und forttragen. Aber wohin? Es goss in Strömen, die Tiere drohten zu ertrinken. Adina blieb bei ihren Babys. Aber dann kam die Rettung! Spaziergänger hatten die Situation erkannt und gehandelt. Der Tierschutzverein wurde informiert, der sofort zum Ort des Dramas fuhr. Trotzdem Adina ja eine wildlebende Katze war, gelang es ohne Probleme, sie und die Babys in die große Transportbox zu setzen. Sie wich ihren Jungen auch jetzt nicht von der Seite. Nass aber wohlauf kam die Katzenfamilie in eine Pflegestelle. Adina fasste schnell Vertrauen zu den Menschen. Sie hatte scheinbar verstanden, dass man ihr half. Sie versorgte ihren Nachwuchs vorbildlich und erhielt später sogar Unterstützung von anderen Pflegekatzen. Besonders rührte die Pfleger, wie Dunja,die kleinste und zierlichste der Kätzchen, ihren großen Freund, den Kater Willi liebte. Nicht nur das beruhte auf Gegenseitigkeit, denn alle der geretteten Katzenkinder hatten sich ihre „Tanten“ und „Onkel“ gesucht. Mama Adina schien mit den Arrangements sehr zufrieden, hatte aber trotzdem stets ein wachsames Auge auf ihre Kätzchen.


Bedrohung aus dem Dunkel

Stellt euch vor: Es ist Nacht. Ein fahler Mond steht am Himmel. Wolken jagen vorüber, der Wind pfeift schaurig um das Haus. Der Blick aus dem Fenster vermittelt Gruselfilm-Atmosphäre. Eigentlich wolltet ihr kuschelig in das Bettzeug eingehüllt schlafen. Doch dann merkt ihr, ihr seid nicht allein im Raum. Eine unheimliche Bedrohung lauert im Halbdunkel des Zimmers.

Naja zugegeben, ganz so dramatisch hat sich die Geschichte nicht abgespielt, als ein abendlicher Notruf bei der Vorsitzenden einging. Trotzdem sorgte ein Winzling für viel Aufregung. Eine Bewohnerin Bad Sachsas hatte nämlich eine Fledermaus in ihrem Schlafzimmer. Beide Seiten waren mit der Situation nicht glücklich. Die Frau wünschte sich eine ruhige Nacht, der kleine Flederling seine Freiheit. Trotz aller Bemühungen gelang es ihr nicht, dem Tier den Weg in die Freiheit zu zeigen. Also rief sie den Tierschutz um Hilfe. Mit Geduld konnte das Tierchen von Jochen Wedekind eingefangen werden. Eine fachlich kompetente Stelle bat man anschließend um Hilfe. Gründlich untersucht und eine Nacht lang dort überwacht, konnte das erfreulicher-

weise gesunde Tier dann an entsprechender Stelle wieder ausgesetzt werden.


Der Waldkauz

Neuland betraten 2009 zwei Tierschützer, die für einige Zeit einen Waldkauz bei sich aufnahmen. Das völlig entkräftete Tier war in einer Fensternische gefunden worden. Unsere alarmierte Vorsitzende bat die beiden aktiven Tierschützer um Hilfe, die sofort erfolgte. Das entkräftete Tier konnte nicht einmal mehr richtig sitzen, sodass zunächst ein Karton zum Nest umgerüstet wurde. Glücklicherweise nahm es sofort Wasser und Futter an, akzeptierte somit seine menschlichen Pfleger. Dies ging nach einigen Tagen so weit, dass der Kauz letztlich Streicheleinheiten einforderte und auf den Arm der Betreuer kletterte. Natürlich war sofort der Bad Sachsaer Forstamtsleiter informiert worden und auch ein Tierarzt besuchte die Pflegestelle. Dieser konnte keine Verletzung finden, auch sonstige Krankheiten schloss er aus. Weshalb also der etwa 30 Zentimeter große Waldkauz lebensbedrohlich erschöpft aufgefunden worden war, weiß niemand.

Ohne menschliche Hilfe hätte er jedoch keine Überlebenschance gehabt, wurde festgestellt.

Nach dem Einsatz der beiden Tierschützer, denen bescheinigt worden war, dass sie alles richtig gemacht hatten, sollte der Kauz dem NABU übergeben und bis zum darauffolgenden Frühjahr dort weiter versorgt werden.

Der Greifvogel entschied allerdings anders. Wieder völlig zu Kräften gekommen, nutzte er einen der täglichen Aufenthalte im Freien, um zurück in die Natur zu fliegen. Zunächst gab es ein scheinbares Abschiednehmen, auf einem Baum nahe der Pflegestelle, und dann schwang sich das Tier auf in Richtung Wald.


Felix

Felix – ein Schicksal, das viele Menschen berührte

 

 Polizei, Tierfreunde  und Geschäftsleute suchten vor wenigen Jahren gemeinsam nach einem Tierquäler. Der rot-weiße Kater Felix und sein schlimmes Schicksal brachte unterschiedlichste Menschen zusammen und sorgte für eine wahre Flut von Anteilnahme.

 

 

Flyer wurden privat gedruckt, Spenden überwiesen und nicht selten standen Menschen mit Futterspenden vor der Tür unserer Vorsitzenden, um sich nach Felix zu erkundigen. Ein Geschäftsmann lobte sogar öffentlich eine Belohnung zur Ergreifung des Tierquälers aus, setzte auch die Polizei davon in Kenntnis. “Wer Tiere so bestialisch quält, gehört weggesperrt”, so nicht nur sein Standpunkt. Viele Menschen riefen beim Verein an, um zu erfahren, wie es dem jungen Kater geht und machten ebenfalls ihrem Zorn Luft.

 

 Aber von Anfang an:

Ein Notruf geht beim Tierschutzverein ein. Was die Vorsitzende und ihr Sohn dann sehen, ist einfach nur schrecklich. Ein junger Kater war in ein Fangeisen geraten. (Das Aufstellen solcher sadistischer Fallen ist natürlich verboten.) Das Tier ist verängtigt, entkräftet, hat furchtbare Schmerzen, der Hinterlauf ist zerfetzt. Trotz dieses schlimmen Bildes handeln die Tierschützer schnell, denn nur so besteht überhaupt Hoffnung für das zitternde Bündelchen. Umgehend wird Felix in eine Tierklinik gefahren. Auf der Fahrt schon die Angst, er könnte es nicht schaffen, denn er hat durch die schweren Verletzungen bereits viel Blut verloren. Dank sehr guter Ärzte, die sofort mit der Operation begannen, konnte das Leben des kleinen Katers gerettet werden. Der völlig zerfetzte Hinterlauf leider nicht. Nun hätte man mit einer Zeit des Bangens rechnen müssen, doch Felix überraschte alle. Die Vorsitzende, die ihn privat bei sich aufnahm und versorgte, war von dem kleinen Kämpfer begeistert. Täglich gab es Fortschritte, und alle, die von ihm gehört hatten, freuten sich mit. Er nahm Futter, Medikamente, das eigens für ihn gebaute Katzenklo wurde sofort genutzt und mit offensichtlich großer Dankbarkeit und Liebe hing er an seinen Pflegern. Die große Wunde heilte gut, nur gefielen Felix wohl die Fäden nicht. Hier ärgerte er seine Betreuer dann doch ein wenig, die sich Sorgen machten, dass er die Nähte öffnen würde. Aber es wendete sich alles zum Guten. Die Nähte hielten und die Heilung schritt gut voran. Während der kleine Kater anfangs natürlich separat untergebracht war, konnte er später in die bestehende Katzenfamilie integriert werden. Und irgendwie mochten ihn gleich alle. Wenn man heute diesen kräftigen, zu viel Unfug aufgelegten Kater beobachtet, kann man kaum glauben, was er in seinem Leben schon erduldet hat. Und sein Handycap bemerkt man kaum.

 

Der Fallenaufsteller wurde nie gefunden bzw. nie bestraft. Sämtliche eingegangene Hinweise richteten sich alle gegen ein und denselben Mann. Leider war die Falle, die Nachbarn gesehen hatten, nicht mehr gefunden worden. Aber er kann sicher sein, dass es sich einige Menschen zur Aufgabe gemacht haben, ein wachsames Auge auf ihn zu haben.



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