Tiere sind wunderbare Hausgenossen und Familienmitglieder. Sie bereichern unser Leben, können es manchmal aber auch ganz schön auf den Kopf stellen. Bevor man sich ein Tier in`s Haus holt, sollte deshalb sehr gründlich darüber nachgedacht werden.
Zumeist muss nicht lange überlegt werden, um welche Tierart es sich bei dem zukünftigen tierischen Familienmitglied handeln soll. Der Wunsch nach einer Katze, einem Hund, „einem“ Vogel (auf keinen Fall nur einen Vogel!), mehreren Nagern oder Fischen besteht oft schon lange. Das ist eine sehr gute Voraussetzung. Man hat sich eingehend damit beschäftigt und sicher über die Realisierung des Wunsches des öfteren nachgedacht.
Lassie, Rex und Co?
Tierwünsche, die z. B. auf Filmen basieren, sollten mehr als gründlich durchleuchtet werden. Ob Dalmatiner, Clownsfisch, Schäferhund oder Mini-Schwein, der Mensch begehrt, was er sieht. Und er erwartet dann vielleicht, dass sein Tier genau dem Filmvorbild entspricht. Natürlich ist das Unsinn. Jedes Tier hat Eigenarten, jedes Tier ist einzigartig, und die vielen Filmfähigkeiten sind antrainiert oder per Computer animiert. Also sollte man sich von solchen Wünschen lösen. Sie werden beide Seiten wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen glücklich machen.
Auch Tiere, die man anderswo mal gesehen hat, sorgen oft für übereilte Wünsche. Die Papageien der Nachbarn – die sooo schön sprechen; die Schlangen des Arbeitskollegen, die unheimlich faszinieren, oder die Vogelspinnen des Onkels, die für angenehmen Grusel sorgen...
Man sollte unbedingt überlegen, wie groß das eigene Interesse an diesen Exoten war, bevor man sie mal kurzzeitig live erlebt hat.
Wenn alle Punkte bedacht und alle Fragen positiv geklärt sind, bleibt noch die Entscheidung, woher man ein Tier bekommt. Was Katzen, Hunde, Nagetiere und manchmal auch Vögel betrifft, gibt es sicher ein Tierheim oder einen Tierschutzverein in der Nähe, in dem schon sehnsüchtig der neue Hausgenosse auf seine zukünftige Familie wartet.
Die Fragen sind einfach, die man sich zunächst stellen sollte:
1. Habe ich überhaupt Zeit für ein Tier?
Spaziergänge, Fellpflege, Gehegereinigung, tägliche Beschäftigung, geregelter Tagesablauf usw.
2. Bin ich mit allen Punkten vertraut, die das Wohlergehen des neuen Hausgenossen betreffen?
Mindestanzahl dieser Tierart, Futter, besondere Pflege, Zeitaufwand, Hauptaktivitätszeit der Tiere (Macht es Sinn, ein Tier zu wollen, dass nachtaktiv ist?), Unterbringung (Sind im Handel erhältliche Käfige überhaupt artgerecht? Vielfach trifft das nämlich leider nicht zu. Von welchen Spielzeugen und Zubehör raten Experten ab? Beispiele: gerade Sitzstangen und Spiegel für Vögel....)
3. Wie regele ich das Zusammenleben mit meinen kleinen Kindern und dem Tier/den Tieren?
Sind besondere Vorkehrungen oder Sicherheitsmaßnahmen nötig?
4. Liegen Allergien in meiner Familie vor?
Gegen Tierhaare oder auch Vögel sowie Futter- und Pflegemittel (Heu, Nutriasand usw.) können Allergien bestehen. Bitte unbedingt vorher abklären!
5. Welche Kosten kommen generell auf mich zu?
Futter, Wasser, Energiekosten bei besonderen Beleuchtungen oder Wärmequellen, Käfige bzw. Gehege, Spielmöglichkeiten, Transportbehältnisse zum Tierarzt, Leine, Geschirr, ggf. Maulkorb, Hundefrisör, Tierarztbesuche (Impfungen), Kastration u. ä.
6. Wie erfolgt die Versorgung und Betreuung im Urlaub oder Krankheitsfall?
Sind kompetente, liebevolle Bezugspersonen da, die hier helfen werden?
7. Ist der Vermieter mit Tierhaltung einverstanden?
Nicht jedes Tier wird von Vermietern geduldet. Unbedingt vorher informieren!
8. Gibt es besondere Vorgaben in meinem Wohngebiet?
In manchen Wohngebieten gibt es spezielle Regelungen. Diese betreffen aber hauptsächlich so genannte Nutztiere, wie
Hühner, Enten, Schafe usw..