Mit großer Freude entdeckten wir in unserem Garten einen Igel!

Weil wir ganzjährig sowohl Vogeltränken als auch Tränken für "Fußgänger" :-) vorhalten, war für Wasser jederzeit gesorgt. Da es aber bereits September war und Igel bekanntermaßen ein angemessenes Gewicht benötigen, um den Winterschlaf zu überstehen, informierten wir uns, welche Hilfen wir dem Tierchen zuteil werden lassen könnten.

Kurzfassung: Wasser, Nahrung, Wohnung :-)

Wie viele tolle, interessante Momente uns dadurch beschert werden würden, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht...

Igel halten von November bis März (gelegentlich sogar bis Mai) Winterschlaf. Während sie ansonsten ihre Schlafplätze unter Hecken oder Büschen haben, benötigen die Stacheltiere im Winter etwas mehr. Sowohl im Handel erhältlich, als auch selber bauen, kann man so genannte Igelhäuser.

Wichtig ist, dass diese an einem ruhigen, schattigen Platz aufgestellt werden. (Große Sonneneinwirkung und damit einhergehende Wärme könnte dazu führen, dass die Tiere im Winterschlaf gestört werden. Dann aber Futter zu finden, ist schwer bis unmöglich.) Ein dickes Bündel Stroh in`s Igelhaus hinein - dann das Haus in Ruhe lassen, die letztendliche "Inneneinrichtung" übernehmen die Tiere gern selbst. Mit Laub und Moos sorgen sie für den richtigen "Kuschelfaktor".

Zur Fütterung von Igeln gehen selbst die Meinungen von Fachleuten weit auseinander. Füttern das ganze Jahr über, oder nur in bestimmten Perioden, überhaupt füttern? Grundsätzlich sollte der gesunde Igel in der Natur ausreichend Futter finden.

Leider ist echte "Natur" immer rarer. Gärten oder Grundstücke, die noch Hecken und Büsche aufweisen, um den Tieren Verstecke zu bieten, werden immer weniger.

Der Einsatz von Giften ist leider bei vielen Gartenbesitzern alltäglich geworden, und somit hat sich noch vor Eule und Fuchs der Mensch an die erste Stelle der Igelfeinde geschoben.

Ein Grund mehr, etwas für die Tiere zu tun, wenn man erfreulicher Weise Igel im Garten hat.

Das Futter für Igel (wenn man füttern möchte/muss) kann aus hochwertigem Katzenfutter, Eiern (hartgekocht oder Rührei) oder gekochtem Geflügelfleisch bestehen. Zum Unter-mischen für eine gute Verdauung sollten Weizenkleie, Futterhaferflocken oder Igeltrockenfutter unbedingt mit zum Einsatz kommen.

Niemals Igeln Milch, rohe Eier, rohes Fleisch, Brot, Nudeln oder Reis geben! Und selbstverständlich nie irgendwelche Gewürze in das Futter tun! Obst und Trocken-früchte sind ebenfalls sehr gefährlich für die Tiere, die sich generell nicht vegetarisch ernähren. 

Insekten, Regenwürmer, Spinnen und Schnecken sogar Frösche und Mäuse sind schließlich die eigentlichen Nahrungsmittel.

Egal, ob Ihr nun "euren" Igel füttert, oder sicher seid, dass er sich selbst mit genügend Nahrung versorgen kann, etwas kann nie schaden: Wasser! Ein kleiner Behälter (der natürlich regelmäßig und ohne Verwendung chemischer Substanzen gereinigt wird) ist eine große Hilfe  - nicht nur in den besonders heißen Sommermonaten.

Es dauerte nur drei Tage, dann holte Mama Igel ihr Junges unter einem großen Bodendecker hervor, und führte es zielgerichtet zu einem unserer neuen Igel-häuser :-) !

Unsere Hilfe wird also dankbar angenommen!

Die Igelmutter hat uns erneut überrascht! Nachdem sie mit einem Jungen eingezogen war, holte sie, diesmal von uns unbemerkt, den Rest ihrer Familie nach. :-) 

Natürlich können wir nicht den ganzen Tag auf der Lauer liegen, und wollen die Tierchen auch nicht stören, doch anhand der Fotos haben wir festgestellt, dass nun mindestens fünf Jungtiere gemeinsam mit der Mutter die Igelbehausung bezogen haben!

Sorry, wenn die Bildqualität nicht immer die beste ist! Es ist eben eine quirlige Truppe! :-)

Nachtrag: Alle Igel hatten mehr Gewicht als nötig, bevor es Zeit zum Winterschlaf wurde. Drei Jungtiere sind abgewandert (was dem natürlichen Verhalten entspricht, da Igel eigentlich Einzelgänger sind). Die Mutter sowie zwei Jungtiere blieben aber, sind in die Igelhäuser eingezogen und halten derzeit Winterschlaf.

- Wieviel muss ein Igel wiegen, um unbeschadet den Winterschlaf antreten zu können?

Mindestens 500 g sollten es sein.

- Was tun, wenn man einen Igel findet?

Verhält er sich normal (macht sich zur Kugel), und sieht er nicht abgemagert aus, keucht oder zeigt andere Krankheitsanzeichen, dann einfach zunächst nur beobachten.

- Was macht man mit einem verletzten Igel?

Selbstverständlich sollte dieser einem Tierarzt vorgestellt werden!

- Unsicher, ob ein Igel krank ist?

Beobachten und bei vermeintlichen Auffälligkeiten vielleicht zunächst schnell vorab informieren. Rat und Informationen kann man sich bei einer Vielzahl von Stellen holen. Tierärzte, NABU und Wildtierstationen können hier Ansprechpartner sein. (Dort kann man vielleicht schon Entwarnung geben, und dem Tier den Stress eines unnötigen Tierarztbesuches ersparen.)

Der Igel an sich, und alles rund um den stacheligen Gesellen, birgt so viel Wissenswertes, was wir hier natürlich nicht alles ansprechen können. Wer weitere Informationen möchte, wird aber schnell im Internet fündig.