Falsche Fütterung kann Rehe    in große Gefahr bringen


Wie alle Lebewesen des Tierreiches sind auch Rehe faszinierende Geschöpfe. Die eigentlich scheuen Tiere kann man in waldnahen Regionen auch häufig im eigenen Garten entdecken. Bei entsprechenden Ruheplätzen und Nahrungsangeboten können sie sogar zu Dauergästen werden bzw. kehren in geregeltem, kurzen Rhythmus immer wieder zurück.

Schnell hat dann auch der Gärtner gelernt, dass Rosen und Stiefmütterchen kaum eine Chance haben (besonders lecker scheinen die gelben zu sein).

Doch was sind abgeknabberte Blumen im Vergleich zu den wundervollen Bildern, die sich bieten? Zwei Kitze toben auf dem Grundstück ausgelassen herum, ein ganzes Rudel Rehe genießt die Mittagsruhe in der Sonne, oder ein junger Rehbock „kämpft“ vermeintlich mit dem japanischen Fächerahorn (der Ahorn hat übrigens verloren und ein paar kleine Zweige eingebüßt).

 

Egal ob im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter, wer regelmäßig Rehe bei sich zu Besuch hat, entdeckt immer wieder Besonderheiten. Der Wechsel der Fellfarbe, das Wachstum des Gehörns, das Aufwachsen der Jungen, der Zusammen-

halt im Rudel und vieles mehr haben uns immer für ein paar lädierte Pflanzen entschädigt.

Besonders beeindruckend und teilweise lustig war stets, wenn die Tiere im Winter ganz nahe an das Haus kamen, um die Vogelfutterhäuschen zu plündern. Aufgrund der Bauweise der Häuschen waren die Rehe recht einfallsreich, um an das Futter zu gelangen. Sicher könnte man noch viele Seiten über diese wunderschönen Tiere schreiben, doch ein wichtiger Punkt muss unbedingt noch erwähnt werden.

 

Rehe füttern...          wann, was und wo?

Futter macht krank?! Tipps zum Verhalten in der Notstandszeit

 

“Viel hilft viel” ist ein Sprichwort, von dem die meisten Menschen längst wissen, dass es nicht zutrifft.

Wie sehr Tierliebe jedoch schaden kann, wissen Fachleute zu berichten. 

 

Sobald der Notstand ausgerufen ist, dürfen Rehe auch auf privatem Gelände gefüttert werden. Dies trifft in harten, kalten Wintern mit hohem Schnee und verharschten Flächen zu. Es herrscht Futtermangel und der Schnee erlaubt im Gefahrenfall nur eine sehr schwere Flucht, die ein hohes Verletzungsrisiko birgt, viel Kraft erfordert und viel Energie verbraucht.

 

Um den Rehen durch die harte Zeit zu helfen, sollte man:

 
1. Die Tiere möglichst nicht stören, um unnötige Fluchtaktivitäten zu vermeiden.

 

2.     Nicht in Straßennähe oder an stark genutzten Wanderwegen füttern.

 

3.      Nicht zu viel füttern, aber dafür täglich und regelmäßig.

  

Pro Tier genügt pro Tag etwa ein Joghurtbecher voll entsprechender Nahrung!

 

(Der Organismus inklusive des Pansens sind nämlich auf futterarme Zeiten eingestellt. Der Pansen fasst im Winter erheblich weniger Futter, als beispielsweise im Herbst. Somit kann durch zu große Futtergaben die Gesundheit des Tieres geschädigt werden. Es sind schwere Fälle bekannt, wo das übermäßige Füttern leider sogar tödlich endete.)

 

Natürlich ist es nicht immer genau beeinflussbar, denn wo ein Rudel zu Gast ist, kann der Mensch schwer eine Aufteilung vornehmen. Wenn möglich bietet sich an, mehrere kleine, räumlich getrennte Futterstellen einzurichten. So hat jedes Tier die Chance auf Nahrung.

Empfohlen wird von Förstern die Fütterung mit Hafer, sehr klein gehackten Äpfeln, Möhren und Rübenschnitzeln. Auch Nüsse werden als Futtermittel genannt. Bei der Frage nach der Fütterung von Heu scheiden sich die Geister. („Unsere“ Rehe haben es immer gänzlich abgelehnt.) Ganz besonders ausgewogen und auf den Bedarf der Tiere abgestimmt, soll Rehfutter sein, welches in Pelletform im Handel erhältlich ist.


Und hier einige Schnappschüsse von "unseren" Rehen, die ganzjährig auf unserem Grundstück zu Gast waren.