Wildlinge

Immer wieder ein wunderbares Erlebnis ist es für jeden Tierfreund, Wildtiere in freier Natur beobachten zu können. Eine der Grundregeln lautet dabei „Nur schauen – nicht anfassen.“. Sicher ist das bei Fuchs, Reh, Dachs und Co. im Normalfall auch gar nicht möglich. Die Waldgesellen sind in der Regel scheu, flüchten oder verstecken sich. Rehkitze dagegen bleiben liegen, was für sie auch ein natürliches Schutzverhalten darstellt. Ein Wildtier, dass sich dagegen auffällig verhält, könnte krank oder verletzt sein. In diesem Fall sollte man einen Förster kontaktieren, wenn möglich das Tier weiter beobachten aber nicht selbst eingreifen. Auch noch so gut gemeinte Aktivitäten könnten sowohl dem Tier schaden, als auch möglicherweise dem Menschen. Wir möchten euch hier auf einen kleinen Waldspaziergang mitnehmen, und hoffen, dass ihr euch ebenso, wie der Fotograf, an den tierischen Harzbewohnern erfreut. 

Der Dachs

Ein hübsch gezeichneter Geselle, der auf der Jagd nach Mäusen lustige Sprünge vollführt, ist der Dachs. Hauptsächlich ernährt sich der einheimische Dachs zwar von Obst, Pilzen und Wurzeln, doch auch Vögel und ebenfalls Mäuse verschmäht er nicht. Wie viele andere Wildtiere auch, hat der Dachs längst bemerkt, dass es auf Gartengrundstücken und in der Nähe menschlicher Behausungen oft besondere Leckerbissen gibt. Ohne jede Hektik wird dann an der Vogelfutterstelle, unter dem Nussbaum oder in Buschguppen nach Nahrung gesucht. Recht entspannt tut er dies, denn viele natürliche Feinde hat er nicht zu fürchten.

 

Ein ausgewachsener Dachs wird etwa 90 Zentimeter lang und durchschnittlich 20 Kilogramm schwer. Ein kräftiges Gebiss und starke Krallen hat das Tier ebenfalls vorzuweisen. Da der Dachs vorzugsweise in den späten Abend- und Nachtstunden unterwegs ist, sind Begegnungen mit ihm eher selten. Wie bei allen Wildtieren sollte der Beobachter Abstand halten, denn fühlt sich ein Dachs in die Enge getrieben, weiß er sich durchaus zu wehren.


Verwandlungskünstler

 

Fast unheimlich schauen zwei Augen aus dem Laub eines Weinstockes. Bei genauerer Betrachtung kann man aber dann doch erkennen, dass sich diese “Augen” auf dem Körper einer stattlichen Raupe befinden. Etwa 10 Zentimeter lang ist das bemerkenswerte Tier, das in diesem Stadium eher unansehnlich wirkt. Wenn daraus aber ein Schmetterling geworden ist, erfreut dieser den Betrachter in wunderschönen Pink und Oliv Farbtönen, wobei Fühler und Beine zumeist weiß sind. Doch der Weg von der Raupe zum Schmetterling ist lang und gefährlich. Fallen sie keinen natürlichen Feinden zum Opfer, dauert es noch einen Winter, bis nach der Verpuppung die Insekten aus der Schwärmerfamilie uns mit ihrem Anblick erfreuen. So, wie der Mittlere Weinschwärmer verwandeln sich alljährlich viele heimische Raupen zu farbenfrohen Hinguckern. Also guckt ruhig mal hin ;-).

 



Schleichen

Der Ausruf „Hilfe, eine Schlange“ ist schon mal gänzlich falsch, wenn einem eine Blindschleiche über den Weg läuft, pardon sich schlängelt. Diese Tiere gehören in die Familie der Schleichen, und darin zu den echsenartigen Tieren. Sie sind ungefährlich, weder kalt noch glitschig, und in unseren Breiten beheimatet. Wie schön Schleichen und andere der oft verkannten und geschmähten Kleintiere sein können, und wie gut sie es zumeist schaffen, sich zu verbergen, wollen wir euch anhand einiger Schnappschüsse zeigen. Aufgespürt hat unser Fotograf: Blindschleiche, Feuersalamander, Waldeidechsen sowie Teichfrösche. Und dann ist da noch ein sehr stattliches Tier, welches irgendwie vom rechten Wege abgekommen war. Mehrere Tage in Folge hatte es sich eine Erdkröte immer wieder in einem bodenlangen Vorhangstoff auf einer Terrasse bequem gemacht.